Dem Brummton auf der Spur

Ein lästiger Brummton im Kopf verfolgt viele Menschen weltweit überall hin. Auch mir geht das pulsierende Brummen seit Januar 2023 auf die Nerven. Eine plausible Erklärung zur Ursache sowie wirksame Abstellmaßnahmen suche ich in meinem Lebensraum und im Internet vergeblich. Grund genug, die eigene Brummtonforschung auf andere Weise anzugehen.

Seit Anfang Januar 2023 brummt es in meinem Kopf mit 70 Hertz (Hz) und 1,5 Hz pulsierender Schwebung: Wuu Wuu Wuu. Schon viele Jahre ist der Brummer phasenweise für Wochen und Monate immer mal wieder aufdringlicher Begleiter in meinem Kopf. Penetrant aufdringlich raubt er mir in ruhigen konzentrierten Momenten oder in leisen Umgebungen immer wieder die Aufmerksamkeit.

Ungewöhnlich laut mischen sich Ohrensausen/-klingeln und häufig anschwingende Tinnitus-Pfeiftöne dazu – es ist regelrechter Lärm im Kopf. Zur Zeit lebe ich in der Prignitz (Brandenburg, Deutschland), in anderen Regionen und Nachbarländern in meiner Vergangenheit brummte es aber genauso.

Der Brummton in den westlichen Ländern

Vor einigen Jahren hat ein vermutlich Brummton-Betroffener im Rahmen seiner Ursachenforschung die interaktive Weltkarte The World Hum Map ins Internet gestellt. Ziel ist dann wohl, einen ortsabhängigen Zusammenhang zur Brummton-Ursache zu finden. Auf der Karte sind Orte von Menschen markiert, die das Brummen hören. Jeder kann hier anonym seine Wohnort markieren und eine Frageliste ausfüllen. Es ist schon erstaunlich wieviele das in den USA, England und Europa sind. Wie es wohl in China, Japan oder Südamerika aussehen würde?

Der Aussagegehalt der Karte ist eher marginal und stark verzerrt, denn nicht alle Menschen erreichen diese Webseite von ihrem Teil der Welt aus - viele verstehen die Sprache nicht oder finden sie gar niocht erst. Ob sich Spaßvögel hier eintragen, ist ebenso wenig überprüfbar, wie Mehrfacheintragungen von einem Menschen an vielen Orten. Würde eine Statistik-Instutition solch ein Datenerhebung in vielen Sprachen weltweit durchführen, wären nur noch Punkte zu sehen :-/

Trotz allem ein Wermutstropfen für Brummton-Leidende, sich nicht allein mit seinem Problem zu wissen.

Ursachenanlyse und Selbstschutzmaßnahmen

Wie nun dem Brummton-Problem beikommen? Eine systematische Brummton-Ursachenanalyse muss im wesentlichen zwei Dinge klären:

  1. „Wie entsteht dieses Geräuschempfinden im Kopf?“
  2. „Was ist die antreibende Kraft dahinter?“.

Meine Erkenntnisse daraus und insbesondere funktionierende Selbstschutzmaßnahmen, das Brummen erträglicher zu machen oder gar loszuwerden, möchte ich hier besprechen. Dabei wünsche ich mir mit anderen verbrummten Menschen gegenseitigen Erfahrungsaustausch, gemeinsame Experimente, Recherchen sowie Interviews mit Fachspezialisten und letztlich einen Sieg über dieses Leiden.

Stand meiner Erkenntnis Mitte Februar 2023

„Wie entsteht dieses Geräuschempfinden im Kopf?“

Bezüglich der Entstehung gehe ich aktuell von mechanischen Schwingungen/Resonanzen im Innohr (Cochlea, Vestibular-Organ) aus, die vom Hörzentum im Gehirn als natürliche Töne interpretiert werden. Nervenstörungen wären nicht so präzise frequenzspezifisch (Brummtonfrequenz beidseitig 70 Hertz!). Der Begriff Phantomgeräusche trifft nur insofern zu, als dass diese Töne (Brummton, Tinnitus-Pfeifen, Ohrenklingeln) nicht wie üblich über das Mittelohr kommen und sie sich in der äußeren Umgebung keiner Geräuschquelle zuordnen lassen.

„Was ist die antreibende Kraft dahinter?“

Infraschallwellen aus der Umgebung sind ausgeschlossen (inhomogene Flächendichte und Gebäudedurchdringung, FFT-Analyse von unzähligen Audioaufnahmen zeigt kein konstantes Schallsignal). Höhlen unter der Erde und meine Schirmkabine zeigen keine signifikante dämpfende Wirkung, auch dort brummt es, womit Funkwellen als direkte Anregung unwahrscheinlich sind. Möglicherweise verursachen psychologischer und physiologischer Stress, eventuell auch Chemikalien, Nährstoffmangel, Stoffwechselprobleme oder Infektionen im Hörorgan die Ohrengeräusche.

Mein Quereinfluss mit Lichteinfall in die Augen lässt den Brummton signifikant lauter und heftiger pulsieren. Ausdauernde PC-Arbeit (Monitorflackern, Elektrosmog) steigert die Intensität aller Ohrengeräusche massiv. Bewegungs- und Sonnenlichtmangel im Winter belasten Stoffwechselvorgänge, erzeugen Verspannungen und Muskelschmerzen. Ich werde das genauer verfolgen und auch mit Spezialisten diskutieren.

Möchtest du Erfahrungen austauschen, dann melde dich gern bei mir und lass uns gemeinsam forschen. Kontakt in der Fußzeile.

Simulation zeigt, wo der Brummton entsteht

Mit dem Tongenerator der Audio-Software „Cool Edit Pro 2“ habe ich den Brummton in meinem Kopf durch präzisen Hörvergleich nachempfunden und einige Klangvarianten aneinander gereiht (Audio 1).

Audio 1: Simulierter Brummton samt Nebeneffekten, wie es sich in meinem Kopf anhört. Achtung, Lautstärke 15 Prozent genügen! Ohrhörer verwenden!

 

Bild 1 zeigt exemplarisch die typische Schwebung, ein elementar charakteristisches Merkmal des pulsierenden Brummtons.

Bild 1: Die Brummton-Simulation addiert zwei Sinussignale: Kanal 1: 70 Hz Stereo mit Balance R+35% und Kanal 2: 71,5 Hz Stereo mit Balance L+35%. Das dargestellte Resultat ist eine weich klingende, räumliche wanderende Schwebung mit 1,5 Hz Amplitudenmodulation, deren Einsattelung noch 25% AM-Hub aufweist sowie eine leichte Phasenmodulation (linkes Ohr oben, rechtes Ohr unten).

Diese Signaturen lassen auf die Art der Entstehung des Brummtons schließen, genauer gesagt in jeder Hörschnecke einer. In beiden Hörschnecken kommt durch eine Anregungeenergie etwas auf Resonanz, sodass zwei nicht-synchrone Osszilatoren entstehen (beispielsweise rechte Cochlea 70 Hz und linke Cochlea 71,5 Hz). Das Hörzentrum im Gehirn erzeugt dann durch Addition der beiden Brummtöne die Schwebung als Phantomgeräusch. Dazu mehr unter Entstehung des Brummtons.

Brummton versus Tinnitus

Im Internet und den Medien wird der Brummton schnell als Tinnitus einkategorisiert. Tinnitus ist aber ein unspezifischer Sammelbegriff für Ohrgeäusche aller Art, die sich keinem Schallereignis aus der äußeren Umgebung zuordnen lassen. Diese Phantomgeräusche werden im zentralen Hörorgan erzeugt oder sie treten als Mikrovibrationen (Muskelzittern) über Körperschall ins Gehör ein. Wirklich sauber geklärt ist die jedoch Tinnitusursache nicht und physikalische äußere Störeinwirkungen, wie beispielsweise Funkwellen, werden kaum als (Mit-)Verursacher in Erwägung gezogen. Das möchte ich hier auf dieser Webseite genauer untersuchen.

Da meine Umgebung recht still ist, kann ich den Brummton und alle Ohrnebengeräusche sehr präzise hören. Deshalb anayisiere ich durch Hörvergleich mit simulierten Tönen als erstes diese Geräuschkulisse und plausibilisiere dann die vielfälltigen wahrgenommenen Quereinflüsse auf Brummtonveränderungen. Anschließend verfoge ich die Signalkette in Richtung Nerven und Gehirn sowie Angregungsursachen aus dem eigenen Körper oder von außerhalb.

Ein Brummtonmerkmal ist mir bereits aufgefallen: Während kurze Tinnitus-Pfeiftöne immer nur einseitig auftreten, entsteht der 70-Hz-Brummton in beiden Hörschnecken gleichzeitig. Auch das sehr hochtonreiche Klingeln ist in beiden Ohren gleich laut vorhanden. Die Anregungskraft muss also beidseitig gleichermaßen wirken und zudem frequenzselektiv wirken (einzelner 70 Hertz Brummton in jeder Cochlea).

Verbrummte Vorgeschichte

Bereits in München bemerkte ich etwa um 2008 herum in ruhigen konzentrierten Momenten, dass mich ein tiefer aufdringlicher Brummton in meinem Kopf begleitete, egal wohin ich ging und reiste. Er wra draußen wie dirnnen, im Keller, im Haus, im Auto, in EMV-Schirmkabinen, in Städten und anderen Ländern, in der Natur, auf dem Berggipfel oder unter Wasser. Der Brummer war einfach überall, und zeitweise sehr störend bei konzentrierten Arbeiten oder beim Einschalfen. Ich hatte ihn gegen 2011 in Kalinigrad genauso, wie im Januar 2021 und gegenwärtig (Januar 2023) im westlichen Brandenburg.

Als Nachrichtentechnik-Ingenieur und Musiker hatte ich damals in München sofort Infraschall als Ursache ins Visir genommen und unzähligen Schallmessungen gemacht. Meine Erkenntnis daraus: Die Ursache des Brummtons ist kein Schall von außen. Also starte ich meine Brummton-Forschung erneut und suche nach körperinneren oder anderen äußeren Störeinwirkungen, die im Innenohr Phantomgeräusche verursachen.

Keine Problemlösung aus den Medien

Seit Jahrzehnten gibt es Pressebmeldungen, Dokufilme auf Videoplattformen, unzählige Foren- und Soical-Media-Diskussionen sowie unzählige Webseiten aus der ganzen Welt, in denen es um dieses Phänomen geht. Doch bezüglich der Ursachenanlyse helfen die alle keinen Schritt weiter. Behörden, Fachspezialisten und Forscher suchen fieberhaft nach Infraschall - in der großen Masse der Fälle Fehlanzeige.

Es sind allein in Deutschland tausende an Menschen, die das tiefe Brummen seit Jahrzehnten immer mal wieder im Kopf haben und das Geräusch häufig als tieffrequenten, pulsierenden oder wabernden Brumton oder als entfernt brummenden Dieselmotor schildern. Mediziner werfen schnell Tinnitus in die Runde, der sich jedoch häufiger in Form von höherfrequenten pfeifenden oder piependen Ohrgeräuschen äußert. Dennoch kann es hier einen Zusammenhang zum Brummen in Ohr geben, genauso wie das Ohrsausen - dazu später mehr.